Die Menora ein jüdisches Symbol mit Deko-Potenzial
Die Menora ist ein siebenarmiger Leuchter, der seit 70 nach Christus verschollen ist und im Judentum eine tragende Säule einnimmt. Auf Basis vieler historischer Funde konnte die der Kerzen-/Öl-Leuchter allerdings schon vor Jahren genau repliziert werden und spielt seither nicht nur für die Anhänger des jüdischen Glaubens eine große Rolle. In vielen Haushalten dient sie auch einfach als ansehnliches Schmuckstück, das den Raum durch helles Kerzenlicht erleuchtet.
Die Bedeutung der Menora für das Judentum
Sie zählt zu den wichtigsten religiösen Symbolen des Judentums. Der siebenarmige Leuchter wurde bereits in Sinai jeden Morgen von den Kindern Israels mit Olivenöl erleuchtet. Im Jahr 70 nach der Zeitwende (n.d.Z), beziehungsweise nach Christus, wurde Jerusalem erobert. Der Tempel, in dem der jüdische Kerzenständer stand, wurde dabei vollkommen zerstört und der Eroberer Titus nahm alle Heiligtümer mit nach Rom.
Zu Ehren Titus wurde in Rom dann der Titusbogen errichtet. Ein Relief des Bogens zeigt hier die gefangenen Juden, wie sie den Leuchter tragen. Bis heute ist die Menora, die im Tempel Jerusalems stand, verschollen. Gleichzeitig verlor sie mit der Zerstörung des Tempels auch an ihrer Bedeutung. Dennoch entschied sich die Generalversammlung nach der Gründung des Staates Israels im Jahr 1948, die Ständer zum Symbol des Staatswappens zu machen.
Heute besteht für Juden keine religiöse Pflicht, Kerzen in einem, der Menora nachempfundenem Kerzenhalter zu entzünden. Auch dient sie keinen religiösen Zeremonien. Daher kann sie jeder fabrizieren und in seinem Zuhause aufstellen. Selbst, wenn du sie einfach nur aus dem Grund von Licht und Schattenspiel entzündest.
Wie sieht der jüdische Kerzenständer genau aus?
Die heutigen Nachbildungen der Menora sind sowohl literarischen, als auch archäologischen Quellen nachempfunden, die die ursprüngliche Ausführung beschreiben und abbilden. So wurde etwa eine jüdische Münze aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, also aus der Hasmonäerzeit gefunden.
Auch mehrere Graffitis aus der herodianischen Zeit belegen das Aussehen des Kerzenleuchters. So wurde sie auf Tonlampen, aber auch auf einer Hauswand im herodianischen Quartier in Jerusalem, auf einer kleinen Sonnenuhr aus Kalkstein im Tempel Mount Excavations und in den Höhlen von Nahal Michma abgebildet.
Der womöglich wichtigste historische Beweis und Inspiration für den Nachbau der Menora ist bis heute allerdings der Titusbogen in Rom. Der Kerzenleuchter, der auf einer Abbildung von gefangenen Juden getragen wird, dient als Grundlage für die modernen Rekonstruktionen.
In jedem Fall zeichnet sich sie sich optisch natürlich durch ihre sieben Arme aus. Die Basis bildet der mittlere Arm, der vom Sockel senkrecht in die Höhe reicht. An dessen Flanken entspringen links und rechts jeweils drei weitere Arme. Sie alle verfügen über eine leichte Rundung, sodass es letztendlich ein klein wenig so aussieht, als würde der Sockel einen Halbkreis aus sieben Armen tragen.
Geprägt wird das Aussehen des Leuchters aber besonders durch das Material, aus dem er gefertigt ist. Eine weitere wichtige Rolle spielen zudem die Symbole, Schliffe und Verzierungen, die auf fast allen Replikaten zu entdecken sind.
Messing, Gold und Silber -das Material für sieben Arme
Die Nachbauten, die es heute bereits sehr günstig zu kaufen gibt, ähneln sich natürlich alle. Der größte Unterschied lässt sich auf den ersten Blick anhand des Materials erkennen. So fertigen die Hersteller die Replikationen vorwiegend aus formschönem Messing, das dem Leuchter einen goldenen Schimmer verleiht. Das Messing strahlt etwas Warmes aus und ist daher ein ganz besonderes Deko Element. Es verleiht dem Raum nicht nur eine gewisse Eleganz, sondern versprüht auch eine besonders spirituelle Atmosphäre.
Die silbernen, jüdischen Kerzenleuchter bestechen mit ihrem Glanz und werden zum absoluten Hingucker in deinem Wohnzimmer. Sie entsprechen häufig einem antiken Stil und verfügen daher über eine leicht matte Optik. Besonders edel kommen hingegen die siebenarmigen Ständer daher, deren Oberfläche wie poliert aussieht.
Neben der klassischen Form der Menora bieten Shops heute auch immer wieder Modelle an, die einem etwas modernerem Stil nachempfunden sind. Meist sind sie etwas flacher, verfügen über ausgefallene Formen und sind in so gut wie in allen Fällen in einem hübschen Goldton gehalten.
Der Davidstern als Zeichen des jüdischen Glaubens
Viele Modelle der Menora sehen sehr schlicht aus. Sie verfügen über keine oder nur wenige Verzierungen. Andere Modelle schmücken sich hingegen mit vielen kleinen und liebevollen Details. Besonders gängig ist der Davidstern. Er ist ebenfalls ein sehr wichtiges Symbol des jüdischen Glaubens und wird daher gerne mit dem Kerzenleuchter kombiniert. Oft befindet er sich daher direkt über dem Sockel des siebenarmigen Leuchters.
Die Ausführung kann ganz unterschiedlich sein. So arbeiten die Produzenten des Symboles bei einigen Modellen aus dem Material heraus und erzeugen somit ein Bindeglied zwischen dem Sockel und den Armen. In anderen Fällen wird der Stern hingegen aufgemalt beziehungsweise eingeschliffen und wirkt dadurch etwas unaufdringlicher.
Der Davidstern lässt sich bei der ein oder anderen Ausführung aber auch oberhalb des Kerzenkranzes finden. Hier befindet sich der mittlere Arm meist etwas über den restlichen Fassungen. Unter dem eigentlichen Kerzenhalter der mittleren Säule befindet sich dann der Davidstern, der bei entzündeten Kerzen über dem Licht zu schweben scheint.
Nicht zu verwechseln – Menora und Chanukka
Leuchter haben in der jüdischen Religion einen hohen Stellenwert. Die Rede ist hier nicht nur von dem oben genannten, sondern auch vom Chanukka-Leuchter. Menschen, die nicht dem Judentum angehören, verwechseln beide Leuchter gerne. Das ist allerdings fatal, da sich die beiden Modelle doch sehr stark voneinander unterscheiden, besonders im Hinblick auf ihre Bedeutung für das Judentum selbst.
Die Chanukkia dient, anders als die Menora, einem kultischen Zweck. Entzündet wird sie von Juden lediglich während des achttägigen Feiertags Chanukka. Am Vorabend jeden Tages der Feier entfachen die Gläubigen jeweils eine Kerze. Am achten Tag brennen dann insgesamt acht Kerzen. Daraus ergibt sich auch der optische Unterschied. Die Chanukka verfügt folglich nämlich über acht Arme. Weiterhin verfügt sie auch über keine traditionell festgelegte Form.