Wie Du das Sieb des Räucherstövchens reinigst
Räucher-Zeremonien werden schon seit Jahrtausenden auf der ganzen Welt praktiziert. Oft verbirgt sich dahinter eine religiöse oder spirituelle Bedeutung. Das Räuchern kann allerdings auch einfach eine schöne Möglichkeit sein, das Wohn- und Schlafzimmer mit edlen Düften zu füllen. Anders als noch vor einigen Jahren wird heute meist mithilfe von Räucherstövchen geräuchert.
Hier kommt es zu deutlich geringeren Verbrennungen und der ursprüngliche Räucherduft kann sich – ganz ohne den unangenehmen Rußgeruch – entfalten. Damit das auch auf Dauer so bleibt, solltest du das Sieb auf, dass du das Räucherwerk streust, regelmäßig reinigen. Wann das nötig ist und wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du in diesem Beitrag.
Muss das Räuchersieb nach jedem Räuchern gereinigt werden?
Schon nach dem einmaligen Räuchern sieht das Sieb des Räucherstövchens nicht mehr wie neu aus. Harzreste bleiben zurück und verkleben das Sieb in einem gewissen Maße. Möchtest du das nächste Mal räuchern, ist das jedoch kein Problem. Die Siebe kannst du durchaus mehrere Male verwenden, ohne, dass du sie zwischenzeitlich reinigen musst.
Was du dabei jedoch bedenken solltest, ist, dass sich mit jedem Räuchern immer mehr Harzreste ansammeln. Die alten Reste, die von einem vorherigen Räuchervorgang stammen, brennen beim nächsten Räuchern außerdem stärker ein.
Die Folge ist, dass die spätere Reinigung etwas länger dauern kann. So ist es oft nötig, das Sieb zwei- oder dreimal auszubrennen, da sich die Harze nicht ganz so schnell lösen. Anzuraten ist daher also immer die sofortige Reinigung des Siebes. Solltest du dafür keine Zeit haben, ist das aber auch kein großes Problem.
Was du für die Reinigung benötigst
Bevor du damit beginnen kannst, das Räuchersieb zu reinigen, benötigst du ein paar Werkzeuge. Ohne sie ist es nicht möglich, mit der Säuberung zu beginnen. Allerdings handelt es sich hier vorwiegend um Dinge, die du bereits zu Hause hast. Du wirst normalerweise also nichts zusätzlich für die Reinigung kaufen müssen.
Alles, was du benötigst, sind:
- zwei Schüsseln
- eine große Kerze (im Idealfall eine Stumpenkerze)
- ein Streichholz oder ein Feuerzeug
- eine Edelstahlzange
- eine Stahlbürste oder einen Stahlschwamm
- Wasser und Spülmittel
1. Schritt: Verbrauchtes Räucherwerk entfernen
Zunächst musst du natürlich die starken Überreste der letzten Räucher-Zeremonie entfernen. Dafür nimmst du eine Schüssel zur Hand. Halte das Sieb nun über die Schüssel und lasse die groben Überreste des Räucherwerks in die Schüssel fallen. Lassen sich einige große Stücke nicht gleich lösen, kannst du mit den Fingern nachhelfen oder das Sieb leicht nach innen drücken.
Ist das erledigt, ist schon einmal der größte Schmutz entfernt. Sauber ist das Sieb allerdings noch nicht. In den kleinen Löchern bleiben Harzreste übrig, die du natürlich ebenfalls entfernen musst.
2. Schritt: Kerze anzünden
Lege das Sieb nun erst einmal zur Seite und widme dich der großen Kerze, die du bereitgestellt hast. Diese Kerze platzierst du nun in der zweiten Schale. Diese muss möglichst standfest sein, da du nur so verhindern kannst, dass die Kerze umfällt. Am besten träufelst du, bevor du die Stumpenkerze hineinstellst, etwas Wachs in die Schale und drückst die Kerze dann fest. So bleibt sie ganz sicher stehen.
Das die Kerze in einem Gefäß steht, ist unbedingt für den nächsten Schritt nötig. Hier kann es sein, dass heiße Harzreste nach unten, in und neben die Kerze fallen. Das könnte unter Umständen unschöne Brandflecken ergeben, vor denen die Schüssel allerdings schützt.
3. Schritt: Harz aus dem Sieb ausbrennen
Nachdem du die Kerze angezündet hast, kannst du damit beginnen, dass Sieb von den Harzen zu befreien. Nimm dafür eine Edelstahlzange zur Hand und greife mit dieser nach dem Sieb. So verhinderst du, dass du dich an der Kerze verbrennst. Schließlich musst du das Sieb jetzt direkt über die Kerzenflamme halten.
Schon nach wenigen Sekunden beginnen die Harze im Sieb zu rauchen. Unter Umständen können auch kleine Flammen entstehen. Ist das der Fall, solltest du besonders vorsichtig sein. Sind dir die Flammen zu groß oder raucht das Harz zu stark, kannst du die ganze Prozedur natürlich auch nach draußen auf den Balkon oder in den Garten verlegen.
Nach einer halben Minute etwa beginnt das Harz Blasen zu schlagen. Das ist ein wichtiger Vorgang, da hierbei die ganze Feuchtigkeit entweicht. Trotz des vielen Rauchs wirst du schnell feststellen können, dass das Harz seine Farbe verändert und die Rückstände deutlich dunkler, fast Schwarz aussehen. Ist das auf dem ganzen Sieb der Fall, sind alle Harze verbrannt. Die dunklen, übrig gebliebenen Reste, sind verkohlte Rückstände, um die du dich im nächsten Schritt kümmerst.
4. Schritt: Rückstände entfernen
Lege das ausgebrannte Sieb nun in die Schüssel, in die du bereits ganz am Anfang die Reste entsorgt hast. Die andere Schüssel mit der Kerze stellst du zur Seite. Möglicherweise wirst du sie aber später noch benötigen.
Platziere die Schüssel mit den Räucherresten und dem Sieb nun genau vor dir und nimm eine Stahlbürste zur Hand. Solche Bürsten werden oft gemeinsam mit dem Räucherstövchen geliefert. Hast du keine Stahlbürste zur Hand, kannst du aber natürlich auch ganz einfach einen Stahlschwamm aus der Spüle verwenden.
Nimm das Sieb nun aus der Schüssel und halte es direkt darüber. Nun kannst du dir verkohlten Rückstände ausbürsten. Sind einige Reste besonders hartnäckig, kannst du den 3. Schritt und anschließend den 4. Schritt beliebig oft wiederholen.
5. Schritt: Sieb ausspülen
Eine leichte Rußschicht kann wohl oder übel auch nach dem 4. Schritt bestehen bleiben. Doch auch diese lässt sich wunderbar entfernen. Alles, was du dafür brauchst, ist eine Spüle und Spülmittel. Wasche die schwarzen Reste einfach ab. Schon sieht das Sieb wieder aus wie neu.
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